Histamin ist ein Molekül, das in der gesamten Natur in der Immunabwehr eine große Rolle spielt und auch ein sehr altes Molekül, das schon lange vor der Entstehung des Immunsystems in der Infektabwehr eine große Rolle gespielt hat. Histamin ist sehr robust: Es hält große Hitze, Kälte, starke Säuren oder Basen aus und kann somit durch Kochen und Braten nicht zerstört werden. Kaum ein Naturstoff kann hier mithalten. Grundbaustein von Histamin ist die Aminosäure Histidin durch Decarboxylierung und Vit B6 entsteht Histamin.
Gewebshormon und Neurotransmitter

Gespeichert wird Histamin in Mastzellen, die in Organgeweben immer für ihren Einsatz bereit stehen und dort mit 4 verschiedene Rezeptortypen 4 verschiedene Wirkungen erzielen.
H1 Rezeptor:
Darm Kontraktion der Darmmuskulatur
Bronchien: Kontraktion der Bronchien
Blutgefäße: Gefäßerweiterung der kleinen Arterien und Verengung der kleinen Venen
Nerven. Juckreiz und Schmerz
ZNS: erhöhte Wachheit
NN: Ausschüttung von Adrenalin
Weiße Blutkörperchen: Steigergung der Immunantwort
Eierstöcke: Ausschüttung von Östrogen
Gebärmutter: Kontraktion und Einnistung der Eizelle
H2 Rezeptor:
Magenschleimhaut: Sekretion von saurem Magensaft
Herz: Steigerung des Herzschlages und der Pumpkraft
Skelettmuskeln: Erhöhung der Muskelanspannung
Immunsystem: Verstärkung der Abwehr
H3 Rezeptor:
ZNS: erhöhte Wachsamkeit
Peripheres NS: Hemmung der Ausschüttung von Serotonin, GABA und Acetylcholin
ZNS: Regulation von Hunger und Durstgefühl
H4 Rezeptoren:
Immunsystem: Steigerung der zellulären Immunabwehr
Erhöhung der Entzündungsbereitschaft
3 verschiedene Quellen, aus denen Histamin hervorgeht
Mastzellen Histamin im Körper
Gehirn Histamin in Nervenzellen und in Mastzellen des Hypothalamus
Nahrungshistamin
Mastzellen Histamin:
Sie stellen wohl die ältesten Immunzellen dar, man findet sie aber selten im Blut, sondern in der Nähe von Blutgefäßen und Nerven von Haut, Schleimhaut, Lunge, Gehirn, Magen Darmtrakt, Eierstöcken und Gebärmutter. Mastzellen feuern bestimmte Botenstoffe ab, insgesamt wahrscheinlich mehrere Hundert, am wichtigsten aber Histamin, aber nicht ohne Kontrolle durch Bläschen und auch an Zink und an Heparin gekettet.
Gehirn Histamin
In Nervenzellen gebildet ist es ein Neurotransmitter und in engem Kontakt mit GABA, Acetylcholin und Serotonin und hat wahrscheinlich auch sehr starken Einfluss auf Emotionen und Konzentration.
Dort regelt es auch den Schlaf Wach Rhythmus, die Lernfähigkeit und das Gedächtnis, Belohnung, Hunger und Durst, Angst und Erregung, Konzentration, Thermoregulation
Nahrungsmittelhistamin
Viele Nahrungsmittel enthalten Histamin oder sind angereichert mit Histamin oder setzen im Körper Histamin frei.
Die Histaminintoleranz entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und Histaminabbau.
Aus dem im Stoffwechsel nützlichen und lebenswichtigen Hormon, das beim gesunden Menschen in einem sensiblen Gleichgewicht gehalten wird, entstehen durch eine vermehrten Anfall von Histamin oder verminderten Abbau von Histamin überschießende Reaktionen im Körper, die sich in der Histaminintoleranz als Symtome erkennbar machen.
Keine Histaminintoleranz gleicht der anderen!
Das " Gesicht" der Histaminintoleranz ist so verschieden wie die Aufsummierung der unterschiedlichen Wirkorte und Wirkungen. Organsymtome von Darm, Herz und Kreislauf, Hautstörungen, Kopfschmerzattacken bis hin zu depressiven oder nervösen Zuständen treten in den unterschiedlichsten Kombinationen auf.

Therapie: "Nicht das Fass zum Überlaufen bringen lassen"
Wichtigste Komponente der Therapie ist alle Histaminquellen zu erfassen und den Histaminspiegel wieder auf ein physiologisches Maß zu bringen. Aber auch medikamentöse und alternativmedizinische Möglichkeiten zur Stabilisierung der Mastzelle sind wichtige Eckpfeiler der Therapie.
Diagnostische Möglichkeiten hierzu bestehen in unserer Praxis durch die Unterstützung durch das Labor Ganzimmun:
HIstaminstoffwechselparameter
Nährstoffanalyse
Mikrobiomanalyse